måndag, mars 12

Die ersten schwedischen Städte

Auch wenn erst Birger jarl ab dem Jahre 1250 der Gründer der wichtigen Städte Schwedens wurde und unter anderem auch das heutige Stockholm gründete, so gab es auch vorher einige Ansiedlungen, die man als Städte betrachten konnte, auch wenn man von den Handelsansiedlungen der Wikingerzeit absieht und daher weder Birka, noch Paviken, Köpingsvik, Helgö oder Uppåkra als Städte bezeichnet. Eine Sonderrolle nehmen auch noch Ansiedlungen in Skåne ein, da diese Städte während des frühen Mittelalters nicht zum schwedischen Reich gehörten.

Die älteste Stadt Schwedens ist mit größter Wahrscheinlichkeit Sigtuna, das vermutlich Erik Segersäll  gegen 980 gründete und Birka ablöste. Auch wenn man sich mit Sicherheit sagen kann, warum Sigtuna gegründet wurde, so liegt doch der Gedanke nahe, dass man dort eine katholische Stadt errichten wollte, die mit jenen der südlicher gelegenen Länder Stand halten konnte. Dies wird auch von der Tatsache unterstützt, dass hier die ersten Münzen Schwedens geprägt wurden.

Auch die zweite Stadt Schwedens wurde als religiöses Zentrum geschaffen, denn Skara, das im Jahre 1070 erstmals von Adam von Bremen genannt wurde, hatte kaum hundert Jahre später bereits drei Kirchen und eine Handwerksgilde. Skara bestimmte dann im 13. Jahrhundert maßgeblich das Geschehen in Västergötland, und dies nicht nur in religiöser Hinsicht.

Die nächste Stadt, die in Schweden um diese Zeit erschien, war ein Vorgänger des heutigen Göteborg. Lödöse, wie diese Stadt genannt wurde, entstand mit größter Wahrscheinlichkeit gleichzeitig, oder sogar etwas früher, als Skara, wird jedoch erstmals im Jahre 1151 schriftlich erwähnt. Im Gegensatz zu Sigtuna und Skara war Lödöse jedoch weniger eine kirchliche Stadt, sondern war, wegen ihrer Lage am Göta Älv, bereits zu Beginn als Handelsstadt geplant, die einen direkten Zugang zum Kattegat hatte.

Auch wenn Visby auf Gotland sich erst unter Magnus Ladulås dem schwedischen Reich anschloss und vorher eher als selbständiges Land zu betrachten ist, so rechnet man Visby im allgemeinen zu den ersten schwedischen Städten. Unter Umständen ist Visby weitaus älter als alle anderen Städte dieser Zeit, zumal archäologische Funde belegen, dass dort bereits gegen das Jahr 700 eine größere Ansiedlung bestand. Die älteste schriftliche noch existierende Quelle reicht bei Visby jedoch nur auf das Jahr 1203 zurück, eine Zeit, als Visby bereits größer und bedeutender war als Sigtuna. Auch Visby muss mehr als Handelsstadt gesehen werden, zumal die Bewohner Gotlands den alten Göttern weitaus treuer war als die Bewohner anderer Gegenden Schwedens.

Die wichtigste Handelsstadt Schwedens in der Epoche bevor Magnus Ladulås ein Städtenetz schuf, ist indes Söderköping. Die religiös geprägte Handelsstadt entstand vor allem wegen ihrer strategischen Lage. Zwischen 1100 und 1200 wurde aus einer kleinen Ansiedlung die vermutlich dicht besiedeltste und reichste Hafenstadt dieser Epoche. Geprägt wurde Söderköping vor allem von deutschen Handelsleuten und dem Franziskanerkloster, das dort 1235 entstand. Schriftlich erwähnt wurde die Stadt erstmals im frühen 13. Jahrhundert.

Die letzte Stadt Schwedens, die ebenfalls noch lange vor Stockholm existierte, ist Kalmar. Wann Kalmar genau entstand ist nicht bekannt, auch wenn sicher ist, dass der städtische Charakter sich erst ab 1230 voll entwickelte. Kalmar war vermutlich die Stadt, die am meisten vom deutsch-schwedischen Handel geprägt und daher gleichzeitig einem starken katholischen Einfluss ausgesetzt war. Selbst die Struktur der Stadt war mehr an die deutsche Bauweise angelehnt als an die schwedische, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass Kalmar auch überwiegend von deutschen Baumeistern erbaut wurde.


Copyright: Herbert Kårlin

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