tisdag, maj 15

Erich der Heilige in der schwedischen Geschichte

Auch wenn Erik den helige (Erich der Heilige), der auch als Erik Jedvardsson, Erik IX. und Sankt Erik bekannt ist, oft als König von Schweden bezeichnet wird, so regierte er vermutlich von 1158 bis 1160 oder 1162 nur in Västergötland. Die Angaben zu seiner Regierungszeit sind leider nicht eindeutig klar, da alla Angaben aus einer dänischen Chronik stammen, deren älteste bekannte Version im 15. Jahrhundert kopiert wurde und sehr ungenaue Angaben macht.

Sein Todesjahr wird, je nach Autor, mit 1160 oder mit 1162 angegeben, was beides geschichtlich nicht überprüft werden kann, jedoch die folgende Königsgeschichte beeinflusst, denn falls Erik den helige bereits 1160 starb, so folge ihm Magnus Henriksson auf dem Thron. Sollte er erst 1162 getötet worden sein, so war der Folgekönig Karl Sverkersson. Nachdem alle erdenklichen geschichtlichen Quellen mittlerweile ausgeschöpft sind, muss die Antwort leider offen bleiben.

Erich der Heilige wurde ursprünglich in Gamla Uppsala beerdigt, wobei er später, vermutlich 1273, in die Domkirche in Uppsala überführt wurde. Nach der Untersuchung der Knochen, die im Grab des Königs gefunden wurden, wurde er vermutlich geköpft. Leider kann man nicht nachweisen, dass es sich bei den Gebeinen wirklich um Erich den Heiligen handelt, auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür relativ hoch ist.

Nachdem nahezu alles, was man heute über Erik den helige lesen kann auf Legenden und Theorien aufbaut, kann man über sein Wirken als König relativ wenig sagen. So ist es möglich, dass sein Vater aus England stammte, da sein Name im Schweden jener Epoche ungewöhnlich war. Dass er eines gewaltsamen Todes starb, findet man ausschließlich in der Västgötalagens kungalängd und einer sehr undeutlichen Bulle des Papstes, wonach in jener Zeit ein schwedischer König in trunkenem Zustand ermordet wurde. Dass Erich der Heilige am ersten Kreuzzug nach Finnland teilnahm muss auf jeden Fall als reine Legende betrachtet werden.

Auch wenn man von Erik den helige, also dem Heiligen spricht, so war der König nie im Kreise der Heiligen aufgenommen worden, zumal die Heiligenlegende um den König, die erst 1270 entstand und dann nach Rom geschickt wurde, nicht sehr glaubhaft ist. Als der Papst vom Heiligenkult hörte, der um Erik IX. aufgebaut wurde, schrieb er sogar, dass dieses Unwesen unmittelbar aufhören müsse. Die spätere Bedeutung dieses Königs von dem man nahezu nichts weiß, kommt mit Sicherheit aus dem Kult, der um ihn gebaut wurde, was ihm, wenn auch zu Unrecht, eine Sonderstellung im Erikska ätten verlieh.

Dass Erich der Heilige mit Kristina Björnsdotter, der Enkelin von Inge den äldre, verheiratet war, kann man mehreren geschichtlich unabhängigen Quellen entnehmen und gilt daher als sicher. Aber auch über Kristina findet man Legenden in Verbindung zum Varnhems Kloster, die ihr ein wenig vorteilhaftes Gesicht verschaffen, da sie einen Teil der Gaben einer Verwandten wieder zurückholen wollte.

Erik den helige und Kristina Björnsdotter hatten vier Kinder, unter anderem Knut Eriksson, der später zum König Schwedens wurde, Margareta, die den norwegischen König Sverre Sigurdsson heiratete, Filip, über den nichts bekannt ist und Katarina, die Nils Blaka heiratete, der vermutlich ein lokaler Herrscher in Westschweden war.

Copyright: Herbert Kårlin

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