lördag, juli 21

Der Frieden von Roskilde und das heutige Schweden

Der Frieden von Roskilde am 26. Februar 1658, gemeinsam mit dem folgenden Frieden von Kopenhagen zwei Jahre später, war, vom heutigen Schweden aus gesehen, der wichtigste Friedensschluss der nordischen Länder, da durch die beiden Verträge nicht nur das heutige Schweden mit seinen Grenzen geschaffen wurde, sondern auch die Grenzen von Dänemark und Norwegen.

Dem Friedensschluss ging ein achtmonatiger Krieg zwischen dem schwedischen König Karl X. Gustav und dem dänisch-norwegischen König Fredrik III. voraus, der von Dänemark begonnen worden war um Gotland, Jämtland, Halland, Härjedalen und Ösel zurückzuerobern, die das Land mit dem Frieden in Brömsebro verloren hatte. Karl X. Gustav konnte diesen Krieg nur durch eine sehr wagemutige Aktion, die mit einem extrem kalten Winter verbunden war, gewinnen, indem er seine Truppen am 30. Januar 1658 über das Eis Richtung Dänemark schickte.

Die Friedensverhandlungen, die von Sten Nilsson Bielke, Joakim Gersdorff, Christian Skeel, Philip Meadowe und Hugues de Terlon geführt wurden, begannen Mitte Februar 1658 und bauten auf die übertriebenen Forderungen Schwedens auf, die nicht nur Blekinge, Halland uns Skåne auf dänischer Seite, das Bohuslän und das Stift Trondheim auf norwegischer Seite forderten, sondern auch Island, die Färöer, die Grafschaft Pinneberg und die dänischen Inseln Anholt, Bornholm, Læsø, Møn, Saltholm und Ven. Diese extreme Forderung sollte vermutlich dazu dienen einen Verhandlungsspielraum zu gewinnen, was sich auch dadurch ausdrückte, dass Schweden bereits am zweiten Verhandlungstag auf einige der Forderungen verzichtete.

Beim tatsächlichen Friedensschluss am 26. Februar 1658 erhielt Schweden die wichtigsten Gebiete zugesprochen, nämlich Skåne, Blekinge und Halland, was dem Land den Zugang zu den Weltmeeren öffnete, das Bohuslän mit der Bohus Fästning, die eine permanente Gefahr für das Land ausgemacht hatte, und erhielt zusätzlich Bornholm und das Stift Trondheim, also den gesamten Teil Nordnorwegens.

Noch im gleichen Sommer griff Schweden dann jedoch erneut das dänisch-norwegische Reich an und wollte damit erreichen, dass Schweden den Idefjorden und den Enningdalsäven für seinen Holzhandel und Holztransport benutzen konnte, was dann allerdings mit dem Frieden in Kopenhagen dazu führte, dass Bornholm zurück an Dänemark fiel und Trøndelag mit dem nördlichsten Teil Norwegens wieder an Norwegen ging. Schweden bekam daher 1660 endgültig die heutigen Grenzen und hatte durch den Gewinn von Blekinge, Skåne und Halland einen freien Zugang zu allen Gewässern, die vorher Dänemark kontrolliert hatte und von Schweden vorher nur durch hohe Zollabgaben benutzt werden konnten.

Auch wenn im Pararagraph neun des Friedensvertrags von Roskilde den neuen schwedischen Landschaften garantiert wurde, dass sie ihre Privilegien, ihre Gesetz und ihre Kirchenordnung beibehalten konnten, so wurden auch dort alle Gesetze und Bestimmungen stufenweise jenen Schwedens angepasst.

Copyright: Herbert Kårlin

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